Viele Katzenbesitzer stellen sich früher oder später dieselbe Frage: Warum meiden Katzen Wasser so sehr? Während einige wenige Ausnahmen es tatsächlich geniessen, sind die meisten Stubentiger alles andere als begeistert, wenn es nass wird. Die Gründe dafür reichen von biologischen Instinkten bis hin zu negativen Erfahrungen.
Es liegt in ihrer Natur
Katzen stammen ursprünglich aus trockenen, heissen Regionen der Welt – vor allem aus Wüstengebieten. In solchen Umgebungen gab es kaum Wasser, und Schwimmen war für das Überleben nicht notwendig. Diese natürliche Herkunft hat ihre Entwicklung bis heute geprägt.
Wenn eine Katze mit Wasser in Berührung kommt, saugt sich ihr Fell schnell voll. Das führt nicht nur zu einem unangenehmen Gefühl auf der Haut, sondern schränkt auch ihre Beweglichkeit erheblich ein. Da Katzen sehr auf ihre Geschmeidigkeit und Schnelligkeit angewiesen sind, fühlen sie sich im nassen Zustand oft unsicher und verletzlich.
Dazu kommt, dass Katzen sehr wärmeliebende Tiere sind. Ihre Körpertemperatur liegt zwischen 37 und 39 Grad Celsius – deutlich höher als beim Menschen. Kaltes Wasser entzieht ihnen diese wertvolle Wärme, was sie als unangenehm oder sogar bedrohlich empfinden.
Der Geruch spielt eine grosse Rolle
Katzen haben einen aussergewöhnlich feinen Geruchssinn, der weit empfindlicher ist als der des Menschen – sogar sensibler als der vieler Hunderassen. Über ihren eigenen Körpergeruch orientieren sie sich in ihrer Umgebung, kommunizieren mit anderen Tieren und markieren ihr Revier.
Wenn Wasser diesen Geruch wegwäscht, verlieren Katzen gewissermassen ein Stück ihrer Identität. Sie fühlen sich „fremd“ und versuchen instinktiv, ihren natürlichen Duft wiederherzustellen – etwa durch ausgiebiges Putzen oder Reiben an Möbeln und Menschen.
Darüber hinaus können Katzen auch die Chemikalien oder Gerüche im Leitungswasser wahrnehmen, die für uns Menschen nicht bemerkbar sind. Diese zusätzlichen Reize verstärken die Abneigung gegenüber Wasser noch weiter.